Endlich. Lange hat es gedauert und genaugenommen so richtig abgeschlossen ist es auch nicht. Aber der Geschichtenwettbewerb ist endlich so gut wie fertig. Nicht alles lief perfekt, aber es ist das erste Mal und ich hoffe schwer, nicht das letzte Mal, aber das wird schon. Knackpunkt ist die Jury, wie ja auch dieses Mal. Die Idee war und ist, dass Kinder der Küste die Geschichten bewerten. Das bringt einerseits die Küstenkinder etwas über den Regenwald zu lesen und andererseits ist Kinderarbeit gratis… Verzeihung, ich meinte natürlich, dass es eben eine gute, fachgerechte Jury von außen (sprich keine Verbandelungen) ist. Wenn alles klappt, dann würden die Schüler, die dieses Jahr nach Panguana kommen, dann auch gleich in Panguana die Geschichten bewerten, was den großen Vorteil hätte, dass niemand sie, so wie ich jetzt, abtippen müsste und eventuell den weiteren Vorteil brächte, dass die Zürcher, die immer mitfahren, die Geschichten mitbringen könnten, nach der Entscheidung (ich sollte sie ja doch vorher zumindest einmal alle durchgelesen haben). Das wäre optimal. Denn optimal lief es natürlich nicht. Denn meinem Abszess geschuldet, der mich seeeehr viel Zeit gekostet hat (während ich mich etwa 1,5 Monate an Antibiotika verköstigt habe), konnte ich den Wettbewerb erst so spät starten, dass dadurch zwei Probleme entstanden sind: Die Schüler des Colegio Waldorf konnten nicht mehr vor den Weihnachtsferien die Geschichten alle durchlesen und bewerten _und_ die Schüler haben jetzt einfach Ferien, da ist Preisverleihung etwas schwierig und weniger offiziell möglich. Lösung: Milagros, eine Lehrerin vom Colegio Waldorf, die meine Schnittstelle zu den Schülern war, hat es auf sich genommen an einem Abend alle 48 Geschichten (es waren ursprünglich 64 Einreichungen, aber leider gab es viele Disqualifikationen) durchzulesen und die Sieger zu küren. Trotz Ferien. An dieser Stelle wäre Applaus angebracht, auch wenn Milagros den leider nicht hören kann. Damit war die Entscheidung von mir genommen und endlich ein Ergebnis da. Tja, dann ging es daran die Preisverleihung zu organisieren und das, man kann es mir glauben, war weniger einfach, als es scheinen mag, denn natürlich hatte ich nicht an alles gedacht, so im Vorhinein und außerdem waren zwei eben, wie schonmal geschrieben, Nationaltrikots der Fußballmannschaft (erste Weltmeisterschaftsteilnahme seit 36 Jahren!) mit den Namen der Siegerinnen hinten drauf. Jetzt haben aber über Silvester/Neujahr alle Geschäfte geschlossen gehabt, danach Inventur und Resultat: Trikots waren zur Preisverleihung nicht fertig. Mist. Anderes Problem: Die Preisträgerinnen finden. Denn ich hatte zwar ein Feld „Residencia“ auf den Zettel zur Teilnahme gemacht und die Gewinnerinnen (ja, es waren tatsächlich nur Mädchen, auch wenn die Lehrerin nur Geschichten und Alter kannte, nicht aber Name und Geschlecht) haben das auch grob ausgefüllt und nicht einfach „mi casa“ (ja, gab es) geschrieben. Trotzdem war es eine mehrstündige Aufgabe alle Gewinnerinnen aufzufinden, in dem kleinen Dorf Yuyapichis. Telefonnummer hatte ich natürlich nicht abgefragt, das wäre ja zu einfach und ich hatte im Vorhinein gedacht, dass die Kinder ja sowieso kein Telefon haben würden… aber hey, normalerweise haben zumindest die Eltern ein einfaches Handy. Tja. Eine Preisträgerin war dann schon in ihren Ferien und weg. Hieß es. Habe dann mit den anderen einen Termin heute Morgen ausgemacht, da ich dachte bis dahin wären die Trikots aus Pucallpa da. Waren sie aber nicht. Jetzt hätten Telefonnummern geholfen, das ganze um zwei Tage zu verschieben. Aber es waren ja gerade Familie von Moro in Yuyapichis. Nur war dummerweise das Handynetz fast den ganzen Tag ausgefallen. Dafür gab es ordentlich Regen und wir konnten nicht rechtzeitig nach Yuyapichis aufbrechen. Zwei Preisträgerinnen warteten schon, auf die dritte mussten wir eine weile warten und die vierte war nicht da. Und die hatte den ersten Preis gewonnen! Tja. Siegerehrung gab es dann eben ohne die ersten beiden Preise… dann ein paar Fotos, als Erinnerung und um das Projekt später vorstellen zu können… tja und wieder zurück. Als wir dann nach Panguana aufbrechen wollten, kommen Thalia und Liesel, zwei der Preisträgerinnen mit einer Freundin angerannt. War das doch tatsächlich (hoffe ich zumindest ernsthaft, aber ich glaube ihnen mal und wenn, hätte ich ein Foto) Aremys, die angeblich in Pucallpa ihre Ferien verbringen sollte, laut den Nachbarn. Wie sich herausstellte, ist sie die Tochter eines Goldwäschers ohne eigenes Land, der innerhalb Panguanas sein Lager aufgeschlagen hat und mit dem Moro etwas Probleme hat, weil der zwei große Hunde hat und die eben rundherum jagen gehen, was nicht Sinn eines Naturschutzgebietes ist (auch wenn derzeit auf der Station fast 10 Hunde sind, von verschiedenen Familienteilen). Die Welt ist eben doch klein. Oder zumindest Yuyapichis. Und Die Familie des Goldwäschers hat auch anscheinend kein festes Zuhause und wohnt mal hier, mal dort. Noch richtig Glück gehabt. Nur eben die erste Preisträgerin und den Sonderpreis in der Comunidad Pampas Verde konnte ich noch nicht verleihen, mit etwas Glück wird das aber morgen was.

 

In jedem Fall habe ich dazugelernt, die Sache ist ausbaufähig und war schön chaotisch. Aber immerhin hat es Spaß gemacht, ich glaube, dass es eine gute Sache ist und wenn alles klappt, dann wird das wirklich jedes Jahr etwas… und da freue ich mich dann echt schon auf die nächsten Jahre und all die Geschichten und dann eben daraus dann mehr zu machen. Also Filmchen, Bücher und und u.. was mir halt dann noch so einfällt.

 

Sehr lange Rede, wenig Inhalt, aber dafür kommen jetzt die Bilder der Preisträgerinnen!

 

Gesenia, die Gewinnerin mit "Juanita, madre de la selva", einer Geschichte, in der sich Juanita in eine Leopardin verwandelt und den Urwald gegen Wilderer und Holzfäller verteidigt

 

 

Aremys auf Platz 2 mit der Geschichte "La guardiana del Bosque", in der die Protagonistin mystische Wesen im Regenwald entdeckt, sich anfreundet und schließlich ihren Vater davon abbringt, die Bäume des Regenwaldes zu fällen.

 

 

Liesel auf Platz 3 mit "El culla chaqui", in der der Waldgeist auf ganz friedliche Art und Weise Wilderer bekehrt.

 

 

Jennifer auf Platz 4 mit "El canto del gorrión en mi querida selva", einer Geschichte über einen Indigena, der den Ruf eines Vogels nciht vergessen kann und sich auf die Suche nach selbigem macht.

 

 

und schließlich

Thalia auf dem 5. Platz mit der Geschichte "Los animales de la selva", in der einer Boa damti zu kämpfen hat, dass niemand ihr Freund sein will, weil sie so furchterregend groß ist. Zum Glück helfen ihr ein paar Fische!