Sauerei.

Was?

Na, der Wald Polylepis! Nicht etwa, weil er nicht halten würde, was er verspricht (knorrige Bäume mit saftig grünem Unterholz) und auch nicht, weil er mir nicht gefallen würde. Nein, ganz im Gegenteil, es ist ein wunderschöner Ort. Trotzdem konnte ich ihn nicht so genießen, wie die Frailejones. Das lag am Preis. 10 Dollar für ein bisschen (etwa knapp über eine Stunde) zwischen Bäumen lustwandeln ist doch etwas happig. Touristen haben's ja, mag man da denken, aber nein, der Preis gilt für alle. Einheimische, wie Ausländer. Aus diesem Grund haben die meisten Leute aus El Ángel, oder La Libertad, den nächstgelegenen Orten, noch nie den Wald gesehen. Propiedad privada. Privatgrund. Und darauf befinden sich neben dem Wald noch ein paar Ferienhütten, zusammengenommen die "Polylepis Lodge". Will man in dem Wald dann nächtigen, werden pro Person zwischen 70 und 130 Dollar fällig. Drei Mahlzeiten inbegriffen. Dafür muss man sich für 70 Dollar das Bad mit anderen Gästen teilen. Zum Preisvergleich: In El Angel zahlt man etwa 7 Dollar für ein Zimmer mit geteiltem Bad. Ohne Mahlzeiten, die gibt es für je etwa 2-3 Dollar. Bei Solchen gesalzenen Preisen habe ich mich umso motivierter gefühlt, viele Fotos zu schießen.

Ein paar Resultate davon finden sich hier:

 

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Wer sagt denn, dass Friedhöfe nur etwas für trauernde Menschen und schwarzgekleidete Subkulturen ist? In Tulcán, einer wichtigen Grenz(- und Provinzhaupt)stadt kurz vor Kolumbien, legen ausländische Touristen normalerweise höchstens einen mehr oder minder erzwungenen kurzen Zwischenstopp ein. Um die Stadt selbst anzusehen kommt (fast) niemand. Dabei hat die Region einiges zu bieten und Tulcán selbst besitzt als Wahrzeichen künstlerisch geschnittene Hecken auf dem Friedhof der Stadt. Nachdem uns der Bus aus Tufino uns nur 500m von selbigen abgesetzt hatte, ließen wir (meine Gastfamilie und ich) uns die Chance nicht entgehen und machten einen kurzen Abstecher, bevor wir ins Dorf El Ángel fuhren.

 

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

...ist schwierig zu finden. Eines vorweg: Das habe ich auch nicht. Aber zugegebenermaßen, la Reserva El Ángel ist ziemlich nahe dran. Manchmal entdecke ich so schöne Flecken, dass ich innerlich anfange so breit zu grinsen und in mich hineinzulachen, dass ich es auch äußerlich nicht verbergen kann. So war es dann auch in diesem wunderbaren Paramo, den ich nun von drei Seiten erkundet habe. Vom Norden, an der Grenze zu Kolumbien, wo die Lagunas Verdes Wanderer verzücken, wenn es der Nebel nicht zu verhindern weiß (in unserem Falle wusste er es sehr gut), im Osten, wo die sündhaft teure Polylepis Lodge in einem Wald liegt und wo einheimische, wie ausländische Touristen für eine kurze Wanderung in selbigem zehn Dollar berappen müssen und im Süden, wo bei El Voladero eine Schutzhütte am Eingang eines gut gepflegten und 2,5km kurzen Wanderwegs liegt und man bei gutem Wetter zwei Seen inmitten der Frailejones bestaunen kann. Das Schöne ist jedoch, dass auch der schlimmste Nebel das Erlebnis nicht zerstören kann, denn er verleiht den Korbblütlerpalmen einen ruhigen und beinahe mystischen Charme. Alles in allem für mich bislang das größte Highlight hier in Ecuador und das obwohl der Park mit den größten Frailejones der Welt (bis zu 7m!) in meinem Lonely Planet Reiseführer (Südamerika) mit keinem einzigen Wort erwähnt wird. Was man auch an dem extrem überschaulichen Tourismus in der Region merkt.

Nun aber ein paar Fotos (werden Morgen und übermorgen noch mehr):

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

Titel

Text

...dürften mir bevorstehen, deswegen gebe ich ein kurzes Update. Morgen geht es zum Reserva El Angel mit einem Teil meiner Gastfamilie. Nachdem mein Gastvater nur Donnerstag bis Freitag frei hat, wird es wohl nur eine Übernachtung, wobei es möglich ist, dass es mir so gut gefällt, dass ich noch ein oder zwei weitere Tage bleibe. Hängt auch vom Wetter ab, das eher regnerisch werden soll. Mal schauen, mal schauen. Auf jeden Fall wird es ein Ausflug in einen etwas anderen Paramo!

Bis dahin, drei Fotos aus Mindo:

 

Reserva Las Tangaras

Einfach nur ein Schnappschuss auf einer Wanderung zum Höchsten Punkt des privaten Naturschutzgebiets

Typisch...

...denn ich liebe einfach Blätter. Und Bäume. Grünzeug eben.

Transparenzbeauftragter...

...in Mindo ist natürlich ein Schmetterling. Über solche transparenten Schmetterlinge hatte ich schon vor vielen Jahren gelesen und endlich, endlich habe ich dann auch welche gesehen. Insgesamt vermutlich sogar die häufigsten Schmetterlinge auf meinem Weg in Mindo.

Ok, der Titel mag etwas übertrieben sein. Noch weiß ich das jedenfalls nicht so genau. Heute hat mir jedenfalls Erika, meine Gastmutter, ein Getränk angeboten. Auf meine Frage, was es denn sei, bekam ich nur immer wieder "Prueba" ("Probier!") zu hören. Ich war skeptisch. Sehr skeptisch. Zum einen wegen der gräulich braunen Farbe, zum anderen wegen dem getreidigen Geruch. Nach einem kleinen Schluck war ich... weder positiv noch negativ überrascht. Der Geschmack war etwas besser als Geruch und Farbe, aber auch keine große Offenbarung. Obwohl es sich herausstellte, dass ich das Getränk der Götter probiert hatte. Nein, nicht Ambrosia. Das Getränk der heimischen Götter, Chicha. In der Form aus sieben verschiedenen Maissorten. Ein vergorenes Getränk, das aber keinen Alkohol (zumindest _noch_ nicht) hatte. Deswegen meinte Erika dann auch, dass ich nicht zu viel trinken sollte, denn es könne sein, dass ich morgen deswegen Probleme mit dem Magen bekomme. Das sagte sie mir aber erst nachher! Que familia! Naja, als Erika sich amüsiert entschuldigte, meinte ich jedenfalls gleichfalls amüsiert an, dass es ja ihr Bad und ihre Toilette wäre ;). Also mal sehen, in jedem Falle eine interessante Erfahrung!

PS: Wer wissen will, was genau ich denn da getrunken habe, es gibt Youtube-Videos von der Dame, die als Urgestein Otavalos hier die beste Chicha macht:

Chicha de Otavalo